Suggestopädie
Die Suggestopädie wurde von Georgi Lozanov in Bulgarien entwickelt und seit den 60er Jahren insbesondere beim Erlernen von Fremdsprachen angewandt.
Es handelt sich dabei um eine ganzheitliche Unterrichtsmethode, in der möglichst viele Sinne angesprochen werden und das Lernen in Spielen, Gruppensituationen sowie in entspanntem Zustand integriert wird. Dies soll einerseits die Lerneffizienz steigern und andererseits den Leistungsdruck vermindern.
Außerdem erhalten die Teilnehmenden eine neue Identität, was ihnen helfen soll, bisherige negative Lernerfahrungen zurückzulassen. Es wird auch ein besonderes Augenmerk auf die Raumausstattung und ein positives Lernumfeld gelegt. Die Teilnehmenden werden persönlich begrüßt und verabschiedet, es werden Späße eingebracht oder es wird etwas Überraschendes gesagt; es werden Situationen übertrieben vorgestellt und es wird nur indirekt korrigiert, damit sich niemand schlecht fühlt, wenn er einen Fehler macht.
Der Lehrende nimmt eine Schlüsselrolle ein, denn der Erfolg hängt stark von seinen Fähigkeiten ab, eine Atmosphäre herzustellen, in der sich jeder wohl und angesprochen fühlt.
Sind optimale Lernbedingungen geschaffen, wird der neue Lernstoff zuerst aufgenommen und erst im Nachhinein analysiert. Dies geschieht, indem eine Situation durch den Lehrer in einem ersten sogenannten aktiven Konzert anhand von Dialogen mit Musik im Hintergrund vorgestellt wird. Anschließend werden Schlüsselwörter oder Satzeinheiten „dekodiert“ und durch Spiele, Rätsel, Wettkämpfe etc. aktiviert. Anhand eines passiven Konzertes oder des entspannten Zuhörens kann sich das Gelernte setzen.
Der Rhythmus der Aktivitäten wird dabei so ausgewählt, dass die Energie der Teilnehmenden während des ganzen Unterrichts möglichst hoch bleibt. Tätigkeiten am Boden vermindern Hemmungen, und weil auch kinästhetische Lernübungen eingebaut sind, Musik im Hintergrund eingesetzt wird und das Umfeld motivierend ist, wird das Langzeitgedächtnis von vornherein angesprochen.